El Salvador und die Pupusas
Im erschoepften bzw. kranken Zustand erreichen wir frueh morgens El Salvador. Wir nehmen ein 'Piraten'-Taxi (nicht registriert) nach La Libertad, der Hauptstadt an der Pazifikkueste und dem Ausgangspunkt fuer weitere Surfstraende. Wir hauen uns erst einmal aufs Ohr. Am Nachmittag schauen wir uns am Strand ein wenig um. Naja, ziemlich schmutzig und somit nicht zum sonnen geeignet. Stoert mich keineswegs, mir geht es nicht gut und mein Stich hat sich zu einer dritten, noch dazu schmerzenden Brust entzuendet. Ellen, eine angehende deutsche Aerztin, die zur Zeit ein Praktikum im Krankenhaus in San Salvador absolviert, wirft einen Blick auf meine eitrige Vulkanlandschaft. "Eine fette bakterielle Infektion, die verantwortlich fuer Fieber und Schuettelfrost ist bzw. war!" Die antibiotische Hautcreme von Singapore sei optimal zur Behandlung und ich soll fuer die naechste Zeit kein Kleinkindverhalten an den Tag legen, d.h. nicht kratzen. Ob das mal gut geht?
Ellen und ihr Freund Norbert erzaehlen uns von "ihren Ueberfaellen". Willkommen in Salvador! Ist Salvador wirklich so gefaehrlich und mit Vorsicht zu geniessen oder waren die Beiden nur zur falschen Zeit am falschen Ort! Laut Reisefuehrer soll El Salvador das gefaehrlichste Land in Mittelamerika sein. Wir geniessen das Land mit Vorsicht.
Von einer Strandbar aus beobachten wir das Geschehen um uns herum. Eine tote, angespuelte Schildkroete sorgt bis zum Polizeieintreffen fuer Aufregung. Erst nach einer Befragung und Protokollabnahme darf die Schildkroete im Sand vergraben werden. Ob sich wohl bei einem Diebstahl genauso intensiv Zeit genommen wird? Ich bin die einzige Frau in der Bar, um uns herum nur Salvadorenos mit Bier. Ein Einheimischer taenzelt besoffen am Strand zum Wasser und hofft in den Fluten wieder zur Besinnung zu kommen. Wo bin ich hier?
Der Fischmarkt am Pier und der Markt an den Strassen entlang von La Libertad sind interessant. Eine Ueberwindung ist allerdings immer wieder der Gestank von rohem, herumhaengenden und Fliegen uebersaeten Fleisch sowie von rohen und geraeucherten Fischen.
Da wir uns vorgenommen haben, gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes in Mittelamerika, Spanischunterricht zu nehmen (spaeter macht es nicht viel Sinn), um das Reisen zu vereinfachen und Konversationen mit den Einheimischen zu fuehren, verlassen wir La Libertad. Laut Internet soll es eine Spanischschule in St. Ana geben. St. Ana ist die zweitgroesste Stadt in El Salvador und ausser dem Park Libertad, der von schoenen Gebaeuden - der Kathedrale, dem Theater und dem Rathaus - umgeben ist, haelt es mich hier nicht laenger fest. Zum ersten Mal probieren wir die Spezialitaet des Landes aus, Pupusas (Brot aus Maismehl, gefuellt mit Kaese und Bohnen, dazu ein Krautsalat und eine Sosse). Pupusas findet man an jeder Ecke, sie schmecken lecker, saettigen und sind billig. Trotzdem wollen wir uns die Spanischschule der Stadt anschauen. Wie sich nach langem herumirren und nachfragen herausstellt, existiert sie gar nicht mehr unter der angegebenen Adresse. Wir treffen uns mit dem Professor der ehemaligen Schule. Er kann uns Spanischunterricht und eine Gastfamilie vermitteln, wenn wir wollen. Wir suchen jedoch erst noch weiter und werden am Lago Coatepeque schliesslich fuendig. In der Unterkunft Amacuilco bleiben wir die naechsten 8 Tage und Carolina vermittelt uns 5 Tage lang jeweils 3 Stunden Spanisch. Und wenn der Kopf raucht, hilft nur ein Sprung ins kalte Wasser! Die Besitzerfamilie des Amacuilco, Sandra, Mauricio, Rosaria und Sara, sind super nett und bemueht. Zweimal werden wir nach El Congo in eine Bar und zum Essen eingeladen. Freunde der Familie gesellen sich mit dazu und die Party endet schliesslich in deren Haus. Es wird gesungen, getanzt und getrunken. Carolina erzaehlt uns von den salvadorenischen Maennern, die nichts machen ausser Bier trinken und fremden Rockzipfeln hinter her schauen. Die Frauen sind fuer alles zustaendig, Haushalt, Kinder und Arbeit. So erleben wir es auch bei Sandra und Maurico!
Carolina arbeitet vormittags als Lehrerin fuer Vorschulkinder in El Congo und wir laden uns einen Vormittag lang in der Schule ein. Einen Vormittag ist gut, nach ca. einer halben Stunde sind wir platt. Wir sorgen fuer Aufregung, werden von den Schuelern beaeugt und in Beschlag genommen. Alle reden durcheinander und so schnell, dass es schwierig ist, alles zu verstehen und die Fragen zu beantworten. Die Schule ist ziemlich klein, wir werden allen Lehrern vorgestellt und dem Direktor, in dessen Unterricht wir einfach reinplatzen. Zuvor allerdings durchqueren wir noch ein anderes Klassenzimmer, in dem gerade Unterricht abgehalten wird. Die Klassenzimmer haben keine Tueren und man kann den Unterricht der anderen Klasse mitverfolgen. Andere Laender, andere Sitten!
Der Lago Coatepeque, eine ehemaliger Vulkankrater, ist wunderschoen, umgeben vom Cerro Verde und dem Vulkan St.Ana. Deswegen faellt es uns einfach, hier laenger zu verweilen. Hier treffen wir vermehrt auf Touristen (u.a. Martina, Olivia), es haelt sich aber in Grenzen. El Salvador ist noch kein Touristenland, kein Wunder, Anfang der 90er war hier auch noch Buergerkrieg.
Der Vulkan St.Ana ist im Oktober 2005 unvorhergesehen ausgebrochen und seitdem sind die Doerfer in der Umgebung bis zu 5 Kilometern evakuiert und der Cerro Verde Nationalpark eigentlich geschlossen, da weitere Eruptionen nicht ausgeschlossen sind. Trotzdem erklimmen immer wieder einige Touristen den Gipfel (Polizeikontrolle ist mau oder auch nicht und das Verbotsschild ueberaus leicht zu uebersehen) mit der berauschenden Aussicht auf den See, den Vulkan Izalco und den giftgruenen, qualmenden Kratersee. Unter diesen Touristen sind auch wir dabei. Dumm??? Laut Einheimischen nicht - komisch! Polizei haben wir weit und breit nicht gesehen, der Aufstieg verlief glatt mit grandiosen Aussichten. Allerdings begleitet uns schon ein komisches Gefuehl, zum einen wegen moeglichen Ueberfaellen (Einheimische tragen stets eine Machete mit sich)und zum anderen wegen der Aktivitaet des Vulkans. Je naeher wir an den Gipfel kommen, desto intensiver wird der Schwefelgeruch. Geraeusche jeglicher Art und das ausgestorbene Dorf wirken unheimlich und auch beaengstigend. Erleichterung tritt ein, als wir die Strasse erreichen und uns eine Familie auf ihrem Pick up mit nach El Congo nimmt.
![](http://home.arcor.de/let-online/DSC06792w.JPG)
Strand von La Libertad
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Markt bzw. Metzger
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Fischerboote
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Elke`s Vulkan
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Pupuseria
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Santa Ana
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Lago de Cuatepeque
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nochmal
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Casa Rosada
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Vulcan Izalco
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Vulkan Santa Ana
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nochmal
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Schule in El Congo
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Rosario, Carolina, Sandra, Sahra und Markus
Ellen und ihr Freund Norbert erzaehlen uns von "ihren Ueberfaellen". Willkommen in Salvador! Ist Salvador wirklich so gefaehrlich und mit Vorsicht zu geniessen oder waren die Beiden nur zur falschen Zeit am falschen Ort! Laut Reisefuehrer soll El Salvador das gefaehrlichste Land in Mittelamerika sein. Wir geniessen das Land mit Vorsicht.
Von einer Strandbar aus beobachten wir das Geschehen um uns herum. Eine tote, angespuelte Schildkroete sorgt bis zum Polizeieintreffen fuer Aufregung. Erst nach einer Befragung und Protokollabnahme darf die Schildkroete im Sand vergraben werden. Ob sich wohl bei einem Diebstahl genauso intensiv Zeit genommen wird? Ich bin die einzige Frau in der Bar, um uns herum nur Salvadorenos mit Bier. Ein Einheimischer taenzelt besoffen am Strand zum Wasser und hofft in den Fluten wieder zur Besinnung zu kommen. Wo bin ich hier?
Der Fischmarkt am Pier und der Markt an den Strassen entlang von La Libertad sind interessant. Eine Ueberwindung ist allerdings immer wieder der Gestank von rohem, herumhaengenden und Fliegen uebersaeten Fleisch sowie von rohen und geraeucherten Fischen.
Da wir uns vorgenommen haben, gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes in Mittelamerika, Spanischunterricht zu nehmen (spaeter macht es nicht viel Sinn), um das Reisen zu vereinfachen und Konversationen mit den Einheimischen zu fuehren, verlassen wir La Libertad. Laut Internet soll es eine Spanischschule in St. Ana geben. St. Ana ist die zweitgroesste Stadt in El Salvador und ausser dem Park Libertad, der von schoenen Gebaeuden - der Kathedrale, dem Theater und dem Rathaus - umgeben ist, haelt es mich hier nicht laenger fest. Zum ersten Mal probieren wir die Spezialitaet des Landes aus, Pupusas (Brot aus Maismehl, gefuellt mit Kaese und Bohnen, dazu ein Krautsalat und eine Sosse). Pupusas findet man an jeder Ecke, sie schmecken lecker, saettigen und sind billig. Trotzdem wollen wir uns die Spanischschule der Stadt anschauen. Wie sich nach langem herumirren und nachfragen herausstellt, existiert sie gar nicht mehr unter der angegebenen Adresse. Wir treffen uns mit dem Professor der ehemaligen Schule. Er kann uns Spanischunterricht und eine Gastfamilie vermitteln, wenn wir wollen. Wir suchen jedoch erst noch weiter und werden am Lago Coatepeque schliesslich fuendig. In der Unterkunft Amacuilco bleiben wir die naechsten 8 Tage und Carolina vermittelt uns 5 Tage lang jeweils 3 Stunden Spanisch. Und wenn der Kopf raucht, hilft nur ein Sprung ins kalte Wasser! Die Besitzerfamilie des Amacuilco, Sandra, Mauricio, Rosaria und Sara, sind super nett und bemueht. Zweimal werden wir nach El Congo in eine Bar und zum Essen eingeladen. Freunde der Familie gesellen sich mit dazu und die Party endet schliesslich in deren Haus. Es wird gesungen, getanzt und getrunken. Carolina erzaehlt uns von den salvadorenischen Maennern, die nichts machen ausser Bier trinken und fremden Rockzipfeln hinter her schauen. Die Frauen sind fuer alles zustaendig, Haushalt, Kinder und Arbeit. So erleben wir es auch bei Sandra und Maurico!
Carolina arbeitet vormittags als Lehrerin fuer Vorschulkinder in El Congo und wir laden uns einen Vormittag lang in der Schule ein. Einen Vormittag ist gut, nach ca. einer halben Stunde sind wir platt. Wir sorgen fuer Aufregung, werden von den Schuelern beaeugt und in Beschlag genommen. Alle reden durcheinander und so schnell, dass es schwierig ist, alles zu verstehen und die Fragen zu beantworten. Die Schule ist ziemlich klein, wir werden allen Lehrern vorgestellt und dem Direktor, in dessen Unterricht wir einfach reinplatzen. Zuvor allerdings durchqueren wir noch ein anderes Klassenzimmer, in dem gerade Unterricht abgehalten wird. Die Klassenzimmer haben keine Tueren und man kann den Unterricht der anderen Klasse mitverfolgen. Andere Laender, andere Sitten!
Der Lago Coatepeque, eine ehemaliger Vulkankrater, ist wunderschoen, umgeben vom Cerro Verde und dem Vulkan St.Ana. Deswegen faellt es uns einfach, hier laenger zu verweilen. Hier treffen wir vermehrt auf Touristen (u.a. Martina, Olivia), es haelt sich aber in Grenzen. El Salvador ist noch kein Touristenland, kein Wunder, Anfang der 90er war hier auch noch Buergerkrieg.
Der Vulkan St.Ana ist im Oktober 2005 unvorhergesehen ausgebrochen und seitdem sind die Doerfer in der Umgebung bis zu 5 Kilometern evakuiert und der Cerro Verde Nationalpark eigentlich geschlossen, da weitere Eruptionen nicht ausgeschlossen sind. Trotzdem erklimmen immer wieder einige Touristen den Gipfel (Polizeikontrolle ist mau oder auch nicht und das Verbotsschild ueberaus leicht zu uebersehen) mit der berauschenden Aussicht auf den See, den Vulkan Izalco und den giftgruenen, qualmenden Kratersee. Unter diesen Touristen sind auch wir dabei. Dumm??? Laut Einheimischen nicht - komisch! Polizei haben wir weit und breit nicht gesehen, der Aufstieg verlief glatt mit grandiosen Aussichten. Allerdings begleitet uns schon ein komisches Gefuehl, zum einen wegen moeglichen Ueberfaellen (Einheimische tragen stets eine Machete mit sich)und zum anderen wegen der Aktivitaet des Vulkans. Je naeher wir an den Gipfel kommen, desto intensiver wird der Schwefelgeruch. Geraeusche jeglicher Art und das ausgestorbene Dorf wirken unheimlich und auch beaengstigend. Erleichterung tritt ein, als wir die Strasse erreichen und uns eine Familie auf ihrem Pick up mit nach El Congo nimmt.
Strand von La Libertad
Markt bzw. Metzger
Fischerboote
Elke`s Vulkan
Pupuseria
Santa Ana
Lago de Cuatepeque
nochmal
Casa Rosada
Vulcan Izalco
Vulkan Santa Ana
nochmal
Schule in El Congo
Rosario, Carolina, Sandra, Sahra und Markus
letunterwegs - 6. Apr, 01:48
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