Kambodscha

Mittwoch, 9. November 2005

Was man mit deutschen Steuergeldern tolles Bauen kann! - oder wie verschwende ich es sinnlos!

Ausserhalb von Battambang befinden sich auf einem Berg die 'killing caves' der Roten Khmer. Was in dieser Zeit geschah, ist wirklich sehr schrecklich. Allerdings wurden wir noch mehr aufgeschreckt, als wir hoerten, dass die Deutsche und Japanische Regierung an diesem Ort ein Projekt unterstuetzt, das aus unserer Sicht keine Daseinsberechtigung hat: Die Schaffung von drei ueberdimensionalen Buddhas (stehend, liegend, sitzend) im Felsblock dieses Berges. Dazu wird der Berg erst zurecht geschnitten und dann werden die Buddhas ausgemeiselt. Das Projekt soll ca. 7 Jahre dauern. Andrerseits gibt es Opfer der Roten Khmer, die ihrem Schicksaal ueberlassen werden. Verkrueppelte, die sich ihre Tagesrationen erbetteln, Waisenkinder, die Geld verdienen muessen anstatt zur Schule gehen zu koennen und Landbesitzer, die Geld fuer Minenbeseitigungen zahlen muessen. Wissen unsere Beamten eigentlich, was mit dem Geld passiert? Falls nein, schickt sie bitte nicht in die Wueste, sondern nach Battambang.


Buddhageruest

Montag, 31. Oktober 2005

Kambodscha

Kambodscha – Modetrend Pyjama???

Wer wissen will, wie man ein Auto vollpackt, das trotzdem noch fahrtuechtig ist, der sollte auf den Strassen von Kambodscha ein Seminar belegen. Die Minibusse und Pick-ups transportieren Unmengen von Menschen – auf Dach und Kuehlerhaube -, Waren, Fahrraeder und Motorraeder. Unglaublich, wo und wie alles ueber Seile am Auto festgemacht wird. Wir fahren in einem 9-Mann Bus zu 17., mit Gepaeck aller im Innenraum verstaut. Stellt euch das mal in Deutschland vor! Kambodscha schlaegt hier eindeutig Indien!
‘Back to India’ so fuehlen wir uns zeitweise in Kambodscha. Wir sitzen noch in oeffentlichen Verkehrsmitteln, schon werden wir von Motorradtaxi- oder Tuktukfahrern foermlich ueberrannt. Ohne Ende wird auf uns eingeredet und manchmal bleibt keine Zeit zum durchschnaufen. Auch im Betteln sind sie hier ganz ‘gross’. Dabei sind sie sehr hartnaeckig und ziehen eine unbeschreibliche ‘Mitleidschnute’, dass bettelnde Kinder sogar selber teilweise darueber lachen muessen. Bei uns bleibt immer ein schlechtes Gewissen haften, wenn wir Bettler abweisen – aber wo faengt man an und hoert auf??? Das gleiche Gefuehl vermitteln uns auch Verkaeufer. Teilweise wird uns sogar vorgeworfen, dass wir reisen koennen. Kurzformel: weiss = reich! Und weisse Haut ist fuer die Einheimischen erstrebenswert!
Von der Touristenhochburg Siem Reap aus erkunden wir drei Tage lang per Fahrrad (zum Leid von Markus, unser Tuktukfahrer ist aber einfach abgehaun, dieses Schlitzohr) die mitten im Dschungel gelegene Tempelanlage Angkor, den nationalen Stolz der Kambodschaner. Unter den sehenswertesten Tempel befindet sich der Wat Angkor, das groesste und heiligste Gebaeude der Welt, der Wat Bayon mit seinen vielen Gesichtern, die auf einen herabschauen und der Wat Ta Prohm, den sich die Natur zu eigen macht. Neben diesen Tempeln sind auf unseren Routen viele weitere tolle Tempel. Alle sind auf ihre Art und Weise genial. Legen wir einen Stopp bei den jeweiligen Tempeln ein, stuermen Kinder mit verschiedenen Artikel auf uns zu “you wanna buy? Later maybe, if you come back?” und das ohne Punkt und Komma. Auf unseren Fahrten zwischen den Tempeln konnten wir des oefteren mit den nach Hause radelnden Schulkindern nette und interessante Gespraeche fuehren. Sonnenaufgang und Sonnenuntergang haben wir auf dem Ta Prohm Kel und im Wat Angkor life miterlebt. Man koennte den Eindruck erwecken, nur hier geht die Sonne auf und unter. Tausende von Touristen geben sich diese Spektakel – und wir mitten drin. Der Sonnenaufgang im Wat Angkor ist natuerlich ein muss, trotz der vielen Gesichter wirkt es gigantisch wie der gelbe Planet hinter dem Weltkulturerbe Wat Angkor auftaucht. Nach drei Tagen haben wir uns an Tempeln allerdings satt gesehen und freuen uns auf die Weiterreise.
Eine wunderschoene und abwechslungsreiche Bootsfahrt erleben wir ueber den Tonle Sap See, vorbei an floating villages nach Battambang. Die Einwohner der floating villages muessen ihr Revier Wasser nie verlassen. Eingekauft wird beim ‘Lebensmittelladenboot’, das taeglich die verschiedenen Doerfer anfaehrt, und zu den Nachbarn wird ueber Boote balanciert oder mit dem Einbaum gerudert. Ein ueblicher Tag wird mit Fischen oder Boot bauen verbracht. Als Haustiere werden sich Hunde oder Krokodile gehalten. Unglaublich! Battambang selbst hat nichts zu bieten. Die Fahrt mit dem Motorradtaxi durchs Gruene und an Doerfern vorbei in der Abenddaemmerung trotz heftigen Regenschauers ist gigantisch. Im Dunkeln fahren wir mit dem beruehmt beruechtigten ‘Bambootrain’ nach Battambang zurueck.
Die Hauptstadt Phnom Penh mit vielen franzoesischen Gebaeuden, der Uferpromenade und dem Koenigspalast - machen etwas Verbotenes, schleichen uns ungewollt durch eine Seitentuer, macht man so was? - wirkt auf uns positiv. Eine ehemalige Schule, die zu Zeiten der Khmer Rouge in ein Gefaengnis umfunktioniert wurde, und heute der Oeffentlichkeit als Museum zugaenglich ist, hinterlaesst bei uns einen bleibenden Eindruck und viel Gespraechsstoff. Die Khmer Rouge, eine Zeit unbeschreiblicher Grausamkeiten, Misshandlungen und Exekutionen. Den Film ‘killing fields’ koennen wir allen empfehlen, die an der Geschichte Kambodschas interessiert sind.
Nach ca. zwei Monaten erreichen wir die Hafenstadt Sihanoukville. Endlich Strand und Meer. Kaum am Strand werden wir von Einheimischen umlagert, die Massagen, Manikuere, Haarentfernung oder Schmuck und Lebensmittel anbieten. Nein wird nicht sofort akzeptiert. Die ein oder andere laesst sich schon mal haeuslich neben dir nieder und bequatscht dich.
Die Mode der Frauen ist in Kambodscha auffallend. Pyjama zu tragen ist in. Schlafanzuege werden zu allen Angelegenheiten getragen. Ist das der neue Modetrend fuer den Sommer 2006????
Uns bleibt Kambodscha als ein flaches und schoenes Land in Erinnerung, das geschichtlich unheimlich interessant ist. Laos kann es allerdings nicht schlagen!


Bayong

umgeben von vielen Verkaeufern

Baeume koennen ueberall wachsen

betriebsamer Sonnenuntergang

suess!?!

Angkor Wat

Spiegelung

Landminemuseum - wo sind die Minen?

nochmals alte Steine!

floating village

nochmal

Battambang

Phnom Penh

Strand in Kambodscha

Toilette in Angkor Wat

Nachdem euch der Toilettenbericht so gut gefallen hat, moechte ich euch ein Toilettenschild in Angkor Wat (Kambodscha) nicht vorenthalten.

fuer alle Sitzpinkler!

Unterwegs

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