Sonntag, 8. Januar 2006

Cairns und Tauchen am Great Barrier Reef

Nach tausenden von Kilometern erreichen wir endlich die Ostkueste. Leider treiben im Zeitraum von Oktober bis Mai die toedlichen Wuerfelquallen und andere giftige Meerestiere, Rochen, an der Kueste ihr Unwesen. So schoen die Straende und das Meer auch sind, muessen wir bei der Hitze draussen bleiben. Dank der Erfindung des "enclosure stingers" (Poolabgrenzung im Meer), kann in diesem kleinen eingezaeunten und meist ueberwachten Bereich geschwommen werden.
Townsville hat eine schoene Strandpromenade, 'The Strand', mit einem kuenstlich angelegten 'Rock Pool', in dem wir uns gefahrenlos abkuehlen. Von dort hat man auch tolle Sicht auf die Magnificant Island. Nicht weit von Townsville entfernt, lassen wir uns auf dem Campingplatz in Rollingstone, direkt am Meer, nieder. Was fuer eine gute Idee! Landschaftlich super schoen mit einem kilometerlangen Sandstrand. Schilder warnen jedoch die Campingbesucher vor einem Krokodil, das vor wenigen Wochen seine Runden auf dem Campingplatz gedreht hat. Das ist Australien! Man muss immer auf der Hut sein und alles ist giftig! Wir treffen alle noetigen Vorsichtsmassnahmen (z.B. 50m vom Strand campen). Nachts ueberlege ich laenger, ob ich auf die Toilette gehen soll oder nicht. Ich wage diesen Schritt, hat ja alles keinen Zweck, zudem ist es im 'Acut' super heiss und meine Lieblingstiere, Muecken, quaelen mich mit Stichen. Da kann eine Abwechslung nicht schaden. Ausser grossen ekligen Kroeten begegnet mir nichts. Schade ;-) ! Uebrigens Markus hat Geburtstag, fast haette ich es vergessen. Die Frage nach Geschenken eruebrigt sich. Er darf 24h und 365Tage mit mir verbringen. Schoen oder??? Liegt im Auge des Betrachters und Bemerkungen von Markus haben hier keinen Platz. Zu diesem Ereignis braten wir zum 1.Mal Kaenguru, mmh lecker! Und zum ersten Mal erleben wir einen Mondaufgang, der glatte Wahnsinn.
Auf dem Weg nach Cairns machen wir wegen der enormen Hitze an einer 'swimminghole' im Landesinneren (dank Tipp einer Australierin kaufe ich mir das Insektenmittel Rid, wirkt wirklich Wunder!) und am Mission Beach zum Baden halt. Ein toller, langer und breiter Sandstrand, wenn da bloss nicht die Meeresgefahren auf einen lauern wuerden. Mission Beach ist ein kleines und relaxtes Oertchen. Schoen um laenger zu bleiben. Warum wir nicht laenger bleiben, keine Ahnung! Liegt bestimmt an Markus, "wir muessen km fahren" bwz. "ich will tauchen". Die Gegend um Mission Beach ist bekannt fuer den cassowarie, einen straussenaehnlichen Vogel. Und wie es der Zufall will, laeuft einer dieser wunderschoenen Gestalten ueber die Strasse und an uns vorbei. Die Warnschilder "Vorsicht cassowarie", "Geschwindigkeit reduzieren" sind doch nicht umsonst am Strassenrand.
In Cairns, touristisch mit Nachtmarkt und vielen Great Barrier Anbietern, holen wir ein leckeres Geburtstagsessen nach und buchen einen 3 Tages- 'Segeltripp' auf der Atlantic Clipper mit 10 Tauchgaengen am Great Barrier Reef. Den Tag vor unserem Tauchtripp verbringen wir zuerst am Holloway Beach, noerdlich von Cairns. Leider steht die Fahne auf rot und wir duerfen nicht ins Wasser. Eine Abkuehlung finden wir dann schliesslich am Lake Placid im Landesinneren. Ein toller See, umgeben von kleinen Bergen. Und der See wirkt auch einlandend fuer Krokodile!!!! Ist aber ein Badesee und viele Australier sind dort. Am Abend entscheiden wir uns zum ersten Mal zum 'wildcampen'. Wozu haben wir denn 'Acut'! Wir finden einen schoenen Schlafplatz direkt am Meer, Machans Beach, mit einer oeffentlichen Toilette in der Naehe. Auf der einen Seite Meer, auf der anderen Seite Wohngegend und umgeben von anderen parkenden Autos, besser kann es nicht sein. Wenige Stunden spaeter steht aber 'Acut' allein und verlassen an der Strasse. Die Gaeste haben die Party verlassen! Und noch viel besser, am fruehen morgen, wir klettern verschlafen aus 'Acut', macht bereits ein Opi die Strasse sauber und schaut uns doof an. Die Australier sind zu Uhrzeiten wach, wo sich ein normaler Mensch noch im "Schoenheitschlaf" befindet!
Puenktlich starten wir zum Great Barrier Reef mit der Suncat und vielen Touristen. Unseren ersten Tauchgang machen wir von der Suncat. Taucher werden in Gruppen und Zeiten aufgeteilt. Massenabfertigung! In Australien ist es ueblich, dass Taucher mit ihrem 'Body' und ohne Divemaster in die Tauchwelt vordringen. Neu fuer uns, wir wagen es aber alleine runter und nehmen noch einen chaotischen Typen von Hongkong mit. Erfolgreicher Tauchgang, viele Fische, Schildkroete und zum Abschluss noch Riffhaie. An der Wasseroberflaeche klaeren wir den Hongkonger auf, dass er soeben Haie gesehen hat. Freut sich wie ein kleines Kind! Unbegreiflich, dass man einen Hai nicht erkennt!
Ein kleiner asiatischer Exkurs an dieser Stelle. Asiaten schippern zum Great Barrier Reef und anderen Revieren zum Schnorcheln und Tauchen, obwohl sie nicht schwimmen koennen! Unglaublich aber wahr! Wir erleben dies live auf den Whitsunday Islands mit. Schwimmen bzw. Schnorcheln wirkt bei vielen Asiaten unkoordiniert. Am besten weit weg von ihnen im Wasser aufhalten, sonst ist die Gefahr nichts zu sehen, immens hoch. Viele nehmen zusaetzlich noch eine 'Nudel' mit ins Meer.
Zurueck zum Great Barrier Reef. Am fruehen Nachmittag werden wir auf die Atlantic Clipper gebracht, unser Segelboot fuer die naechsten Tage. Neben Tauchgaengen, essen und relaxen machen wir nichts. Eingehuellt in unsere chicen Outfits (wegen Kaelte, nicht wegen lauernden Meeresgefahren), geht es an verschiedenen schoenen Riffen in die Tiefe. Bei unserem ersten Abendtauchgang schliessen wir uns einem Guide an. Nachts ist es unter Wasser schon unheimlich, v.a. wenn zuvor die Haie gefuettert wurden und eine eklige Stroemung geht. Ich bin beschaeftigt mit Taschenlampe und allem moeglichen, kann das gar nicht so geniessen, obwohl wir einen wunderschoenen riesigen Krebs und grosse Fische sehen. Markus ist voll begeistert. Unseren Morgentauchgaeng (6.30Uhr) wagen wir ganz alleine. Wir erreichen das Riff nicht und verlieren die Orientierung bzw. jeder meint besser zu wissen, in welche Richtung wir tauchen muessen. Wir entscheiden uns nach 15min aufzutauchen. Und hier geht die Diskussion erst los! Du, nein Du.... Eins wissen wir, zu zweit gehen wir nicht mehr unter Wasser. Ab dann schliessen wir uns Jeff und seiner Frau an. Jeff ist Pilot und hat unter Wasser einen super Orientierungssinn. "Segeln" ist jeden morgen zu einem anderen Riff angesagt, sofern man das segeln nennen kann. Pro forma wird das Segel hochgezogen, es wird aber mit Motor gefahren! Unser Resuemee zum Great Barrier Reef: wir haben viele Fische gesehen (habe ganz vergessen neben Haien, Schildkroeten und Rochen den Angriff des Triggerfisches auf mich zu erwaehnen. Ich bin zu nah in sein Revier (Brutzeit) gekommen. Aber auf das wurden wir schon im 'briefing" vorbereitet. Jedenfalls weiss ich jetzt wie der Triggerfisch ausschaut ;-) schoene Korallen vorgefunden und ein nettes schweizer Ehepaar, Christoph und Christine, kennengelernt. Nach 10 Tauchgaengen in nur 3 Tagen fahren wir etwas muede mit der Suncat nach Cairns zurueck. Aufgrund des Wellenganges wird Markus immer ruhiger und bleicher und fuettert schliesslich die Fische.
Ueber das Hinterland, die Atherton Tabellands, fahren wir wieder Richtung Sueden. Die Landschaft erinnert ans Allgaeu (Kuehe, Weiden, huegelig) und das ist mir schon oefters in Australien aufgefallen. Auf unserer Route liegen einige schoene Wasserfaelle, die mit mehr Wasser imposanter ausschauen wuerden, und ein riesiges, tiefes Vulkanloch und ein See. Nachdem einige von den Josephine Falls geschwaermt haben, planen wir die Nacht dort zu verbringen. Campen und Parken ist am Parkplatz allerdings verboten, deswegen probieren wir es ca. 1km entfernt auf einen Waldparkplatz. Ausser schwarz, sehen wir nichts. Wir hoeren lauter Tiergeraeusche und das ist unheimlich. Wir sind wirklich die besten Camper, haben keine Taschenlampe bzw. sind zu kniggrig Battterien zu kaufen und auch sonst kein Licht. Wir beschliessen zurueck in die Naehe des Ortes zu fahren, wo wir vor der Schule einen geeigneten Schlafplatz finden. Auf dem Weg dorthin kreuzt eine Schlange unserem Weg. War bestimmt giftig!


Rock Pool

Mission Beach

Cassowarie

Holloway Beach

Lake Placid

suess?!?

Atlantic Clipper

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