Dienstag, 6. September 2005

Rajasthan

Rajasthan – Bundesstaat der Maharadschas, farbigen Staedte und Turbane

In Rajasthan klettert das Thermometer nochmals in die Hoehe. In den Staedten ist es erdrueckend heiss. Beim Gestank des Urins – es gibt kein Abwassersystem, an Strassenraendern sind fuer Maenner notduerftige “Pisseinrichtungen” – bleibt einem die Luft weg. Am besten nicht mehr atmen, einen Gang zulegen und erst wieder die Abgase der vorbeifahrenden Rikschahs einatmen. An unsere Gesundheit denken wir in diesen Momenten nicht. Unsere Nasenloecher sind schon nach kurzer Zeit schwarz vor Dreck – interessiert euch bestimmt!!!
1949 wurden die 22 rajputischen Fuerstentuemer zum Bundesstaat Rajasthan zusammengeschlossen. Land der Koenige hiess es deswegen waehrend der englischen Kolonialzeit. Rajasthan ist wegen seinen extravaganten Palaesten, maechtigen Festungen und kunstfertig verzierten Tempeln eine ueberaus lohnenswerte Reise. Maechtige Turbane in den verschiedensten Farben, knallbunte Schleier, Saris, Schmuckstuecke (Armreife bedecken teilweise den ganzen Arm) sind der Inbegriff indischer Exotik. Mit Farben werden auch die bedeutenderen Staede Rajasthans unterschieden. Jaipur traegt wegen seiner roetlichen Farbe (betrifft allerdings nur die ummauerte Altstadt), die ihre Fassaden und Palaeste im 19. Jahrhundert erhielten, den Beinamen ‘rosarote Stadt’. Als wir die Hauptstrassen verlassen und durch die kleineren Gassen und Basare schlendern, bemerken wir, wie so oft in Indien, heruntergekommene und baufaellige Gebaeude. Von pink ist rein gar nichts zu sehen. Wir besichtigen das Hawa Mahal, Palast der Winde, Jaipurs beruehmtestes Wahrzeichen, das im 18. Jahrhundert gebaut wurde, damit die Hofdamen unbeobachtet die Strassenprozession sehen konnten und den Stadtpalast, der heute noch von den Nachfahren der Rajas zum Teil bewohnt wird. Die auf einem maechtigen Felsen hinter einem See thronende Festung Amber (ca.10km von Jaipur entfernt) beeindruckt uns sehr. Alles ist sehr verschachtelt (uebrigens stellen wir das allen Bauten in Rajasthan fest), wir fuehlen uns wie in einem Labyrinth und finden den Ausgang erst nach mehrmaligen Anlaeufen. Markus hat heute Pausenclown gespielt. Kein Wunder, wir waren in Begleitung eines mexikanischen Paerchens, das wir am Abend in unserem Guesthouse kennen gelernt haben und sich uns spontan angeschlossen haben. Dazu haben wir spaeter noch eine amuesante Rikschahstory fuer euch!
Jodhpur ist Indiens ‘blaue Stadt’ und diesen Namen hat sie wirklich verdient. Der Grossteil der Haeuser ist blau angestrichen, um der Waerme und den Termiten entgegen zu wirken. Von der imposanten Bergfestung hat man einen super Blick auf die labyrinthartige Altstadt und die vielen himmelblauen Haeuser. In Jodhpur haben wir uns ‘verliebt’ – aber nur wegen unserer Lieblingsfarbe blau. Auch hier stellen wir wieder fest, wie toll Indiens Dachterassen sind. Hier koennen wir ungestoert entspannen, eine wunderbare Aussicht geniessen und es weht ein wenig Wind. Abends spielt sich das Leben vieler Kinder auf den Dachterassen ab. Dort lassen sie ihre Drachen fligen. Von vielen Kindern sind wir sehr angetan. Mit Kleinigkeiten koennen wir ihnen eine riesige Freude bereiten. Es ist total klasse mitzuerleben wie sich die Augen des Kindes um ein dreifaches vergroessern, ein Lachen sich breit macht, wenn wir ihm einen Kugelschreiber schenken. Einige tanzen im Kreis und sind froehlich, wenn wir ein Bild von ihnen machen oder ihnen einfach die Hand schuetteln. Diese Augenblicke sind einfach grossartig!
Aufgrund zu langer, unangenehmer und ermuedender Fahrtzeiten, lassen wir die ‘goldene Stadt’ Jaisalmer und die ‘weisse Stadt’ Udaipur aus. Zudem sind wir von Staedten und deren Hektik gesaettigt. Bikaner, an der Wueste Thar, war nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg nach Norden. In allen Staedten mussten wir uns auch durch die ‘Schlepper’ und allen sonstigen ‘Aufdringlichen” – und von denen gibt es viele, da koennen wir ein Lied davon singen – durchkaempfen.
Im Keoladeo Nationalpark bei Barathpur und in einer der heiligsten Staedte in Indien, Puskar, fanden wir eine angenehme Atmosphaere. Pushkar liegt idyllisch in einer kleineren Berglandschaft. Der Pushkar See wird von 500 schoenen weissen Tempeln umgeben, die durch 52 ghats (Treppen) mit dem Wasser verbunden sind. Zwei heilige passen einfach gut in einen heiligen Ort!!! Interessant war unsere Erkundigung des Vogelschutzgebietes Barathpur per Fahrrad. Die Fahrraeder waren klapprig, verrostet und ohne Gangschaltung – eins weiss ich, ich hab sowas in meinem ganzen Leben noch nicht besessen. Noch dazu war die Hoehe des Sitzes nicht verstellbar, so dass die Knie staendig am Lenker angestossen sind. Nichts destotrotz war es witzig, auch wenn Markus Fahrrad schon sehr bald einen Platten hatte. Der Park war voll mit vielen nicht fuer uns zuzuordnenden Voegeln und auch Saeugetieren. Sehr malerisch wirkte der Park fuer uns bei Sonnenuntergang.


Fathepur Sikri

Bharatpur Tempel

Bharatpur Nationalpark

unsere Raeder

Sonnenuntergang

Palast der Winde

Amber Fort

Markus und die beiden Mexikaner

Pushkar

Jodhpur - die blaue Stadt

Jodhpur Fort

indische Kinder

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