Australien

Freitag, 16. Dezember 2005

Von Adelaide nach Townsville - das Outback

Adelaide ist eine gemuetliche Stadt mit vielen alten Gebaeuden und Gruenanlagen. Adelaide steht zwar im Schatten von Sydney und Melbourne, hat auch alles zu bieten. Sie ist umgeben von Strand und Meer (in Glenelg tanzt der Baer, Volleyballtunier und "Baywatch"-Wettkaempfe unter Kids und Jugendlichen; wer hier aufwaechst, verbringt seine Freizeit im lifeguard-club) sowie den Adelaide Hills mit etlichen Nationalparks, in denen Koalabaeren und Kaengurus auf uns warten. In den Adelaide Hills bekommt Acut neue Bremsfluessigkeit und ein neues Licht, dazu benoetigt es zwei Werkstaetten.
55km nordoestlich von Adelaide lassen wir uns nicht eine Weinprobe im Barossa Valley, dem bekanntesten Gebiet fuer Weinanbau in Australien, entgehen. Die Gegend ist idyllisch, huegelig, gruen und voller Weinreben. Ausgangsort fuer unsere Weinprobe ist die kleine Stadt Tanunda. Zu Fuss klappern wir verschiedene Winzer ab. Ueberall probieren wir fast das komplette Weinangebot und geben uns als Weinkenner aus. Zu jedem Wein machen wir uns Notizen. Fuer die Mengen Wein, die wir anhand unserer Bemerkungen spaeter kaufen wollen - das sagen wir zumindest den Winzern -, brauchen wir Acut. Apropos Acut, der macht uns gerade Sorgen. Ihn muessen wir in die Werkstatt bringen. Diagnose: das linke Radlager plus -fassung sind kaputt. Acut ist erst am Nachmittag wieder heil, da die Ersatzteile aus der ca.30km benachbarten Stadt Gawler besorgt werden mussten.
Voller Elan starten wir ueber die Landstrasse und das Clare Valley, vorbei an Getreidefeldern, Weinreben und dem Mount Remarkable National Park nach Quorn durch. Dort wird uns abgeraten mit Acut ueber den Flinders Range National Park via 460km Schotterpiste zurueck auf den Stuart Highway Richtung Coober Pedy zu fahren. Vielleicht auch besser so, ich will naemlich nicht im verlassenen Outback eine Autopanne ohne meine Mechaniker dabei zu haben, erleben. Und leider findet sich in Quorn so schnell kein ansehnlicher Mechaniker! Somit duesen wir ueber befestigte Strassen in Richtung Outback. Wir kommen leider nicht weit, Acut's Amaturenbrett faengt ploetzlich an Disco zu spielen. In Port Augusta fahren wir gleich eine Werkstatt an. Es wird festgestellt, dass die Lichtmaschine kaputt ist. Was in einem Auto so alles drin steckt!!! Fallen noch weitere Reperaturen an, kenne ich mich bei Autos perfekt (etwas uebertrieben, zumindest weiss ich dann, was alles kaputt gehen kann) aus und bin in der Lage einen Autowerkstattfuehrer mit Preisliste ueber einzelne Ersatzteile fuer Australien in Englisch zu schreiben. Zudem ueberlege ich mir bereits, ob es nicht sinnvoll ist, eine KFZ-Ausbildung anzufangen!!!
Nach dieser und hoffentlich letzten Reparatur starten wir ins Outback. Die Fahrt empfinden wir gar nicht so langweilig und eintoenig, wie wir es uns ausgemalt haben. Die Landschaft veraendert sich nach Kilometern minimal und es ist ueberraschenderweise relativ viel gruen neben viel rotem Sand. Besonders beeindruckend die ueberdimensional riesigen und weissen Salzseen. Die Tierwelt, v.a. die lebende, heitert unsere Fahrt auf. Jipi, wir bekommen unsere ersten Emus zu Gesicht. Wenn wir nicht beschaeftigt sind, die toten Kaengurus und Echsen am Strassenrand zu zaehlen und lebenden auszuweichen (gelingt meistens, da Gegenverkehr recht rar), liefern wir uns einen Wettkampf, wer als Beifahrer am meisten Tiere entdeckt. Irgendwie muss man sich die Zeit vertreiben und die endlos langen Strassen sind schon ermuedend, v.a. bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 110km/h und den Distanzen zu der naechsten eingezeichneten Stadt auf der Landkarte. Wie sich dann immer herausstellt, eine Ansammlung von wenigen Haeusern, die 30 Einwohner, 2.000.000 Fliegen und 22.000 Schafe zaehlt. Den Staedten im Outback kann ich nichts schoenes abgewinnen und stelle mir immer nur die Frage, wie man nur in so ein Nest ziehen kann. Die Opalstadt Coober Pedy, mitten im Nichts, besteht ausschliesslich aus Opalverkaufslaeden umgeben von Opalminen. Ausser Sand und Hitze und eckligen Spinnen gibt es nicht viel. 'Noodeln' (nach Opalsteinen suchen) ist eine nette Beschaeftigung fuer Touristen. Allerdings sind die Steine zuvor bestimmt schon sortiert worden, so dass wir nichts besonders finden koennen. Nicht weiter schlimm, Opale koennen mich nicht unbedingt begeistern, wirken teils kitschig und unecht.
Die kommenden ca.800km zum Ayers Rock verlaufen unspektakulaer. Der trapezfoermige Mt Conner bringt nach langem die erste Abwechslung. Am Sonnenuntergangs- bzw. aufgangsaussichtspunktes des Ayers Rocks fuellt sich der Parkplatz mit ueberwiegend deutschsprachigen Touristen. Das Farbenspektakel des roten Steines ist super schoen. Dass dieser gewaltige rote Stein mitten in der Praerie aus dem Erdboden herausragt ist ein Wunder. Er wirkt auf der einen Seite maechtig und erhaben und auf der anderen Seite weich und samtig. Wegen der extremen Hitze (ca.45Grad im Schatten) ist nur der Spaziergang um den Felsen moeglich. 'Climbing on the rock' ist verboten. Somit brauchen wir keine Entscheidung faellen und kommen nicht in Gewissenskonflikte, ob wir auf die Spitze klettern oder den Wunsch der Aborigines nachkommen, ihre heilige Staette nicht zu besteigen. Neben dem Ayers Rock sind die ca. 60km entfernten Olgas sehr sehenswert. Diese beiden Erhebungen sind unter dem Erdboden miteinander verbunden, Wahnsinn oder?
Wir verlassen den Nationalpark, um in Curtin Springs kostenlos, dafuer mit viel Ungeziefer (Gottesanbeterin, Faltern, Ameisen, Heuschrecken) in den Sanitaeranlagen, zu campen, was allerdings auch einige Ueberwindung kostet. Hier stossen wir auf das Allgauer Servicteam Jochen und Thomas. Die beiden sind mit einem 4-wheel drive Jeep fuer 6 Monate in Australien unterwegs und haben bereits tausend Kilometer auf Schotterpisten durch das Outback hinter sich. Auf ihr Angebot, zusammen zum Kings Canyon und ueber Schotterpiste zurueck auf den Stuart Highway zu fahren, nehmen wir natuerlich ohne weiter nachzudenken an. Mit diesem Spitzenteam im Nacken kann uns auf der Schotterpiste nichts passieren!
Bei 38Grad im Schatten und wie immer um die Mittagszeit, starten wir unsere Wanderung um den Kings Canyon. Wir sind alle vom Kings Canyon (Steilhaengen, Klippen und Verformungen des roten Gesteins) und dem 'Garden Eden' (eine Oase mitten im Canyon) begeistert! Unser Wandertempo wird durch die beiden Allgaeuer verschaerft. Das schoene dabei ist, dass Markus im Beisein von anderen nicht meckert und gut mitlaeuft. Bei 44Grad im Schatten und erschoepft von der Hitze, erreichen wir nach knappen 3 Stunden unsere Ausgangsposition. Auf dem Campingplatz relaxen wir im Pool soweit es geht. Denn die Allgaeuer koennen einen mit ihrer Spinnensuche im Wasser sehr nervoes machen - dazu muss man wissen, dass die meisten Menschen von giftigen Spinnen im Wasser (und dazu noch im eigenen Pool) gestochen werden!
Schotterpiste ist am folgenden Tag angesagt. Nach einer sehr kurzen Distanz stellen wir fest, dass der holprige Weg nichts fuer 'Acut' ist. Alles im und am 'Acut' scheppert und droht auseinander zu fallen. Ausserdem beaengstigt mich Markus Fahrweise! Markus schwimmt mit 'Acut' ueber die Piste und ich sehe mich im Abgrund. Aus Maennerseite wird dies ganz anders interpretiert: "Ich hab alles im Griff!" Trotzdem kehren wir um und nehmen die geteerte Strasse - wie langweilig! Am Stuart Highway trennen sich leider unsere Wege, wir muessen Richtung Norden.
Alice Springs, umgeben von den Mc Donells, und als groesste Stadt mitten im Kontinent, wirkt ruhig auf uns und hat alles zu bieten was das Herz begehrt. Ausser einer Wanderung mit Kaengurus an der Telegrafenstation, erkunden wir die Umgebung von Alice Springs nicht weiter.
Seit wir im Outback unterwegs sind, treffen wir vermehrt auf Aborigines. Viele Aborigines, wie wir bereits in Coober Pedy festgestellt haben, haengen auf den Strassen und Parks herum und sind des oefteren alkoholisiert anzutreffen. Sie sehen sehr verwahrlost aus und haben einen grimmigen und duesteren Gesichtsausdruck. Blickkontakte und Hoeflichkeiten werden mit uns nicht ausgetauscht, es wird eher weg geschaut, wie wenn wir nicht gesehen werden. Die Aborigines sind uns nicht geheuer! Wir koennen sie nicht einschaetzen. Wir fragen uns nur, was sie den ganzen Tag machen und woher sie das Geld haben, um sich Lebensmittel etc. zu kaufen. An allen moeglichen Arbeitsplaetzen sehen wir ausschliesslich Weisse. Wenige Aborigines versuchen ihre Zeichnungen an der Strasse zu verkaufen und der Rest???
Auf unserer naechsten Etappe werden wir gezwungen in Tennant Creek Halt zu machen - laut gutem Ratschlag des allgaeuer Servicteams sollen wir so schnell wie moeglich Tennant Creek hinter uns lassen und dort nur zum Tanken einen Halt machen, weil dort Gefahr (Diebstahl) lauert. Ab den Devil Marbels, einer Anhaeufung von riesigen Steinen in den unterschiedlichsten Rundungen und nach Kilometer langer Fahrt ein Highlight, macht 'Acut' Probleme. Im Takt scheppert es unangenehm laut - unser Serviceteam wusste, wann es Zeit ist, zu gehen! Die ca. 90km nach Tennent Creek schaffen wir noch. Tennent Creek besteht eigentlich nur aus der langgezogenen Hauptstrasse und wenigen Nebenstrassen. Security- und Polizeiautos fahren staendig Patroullie. Auf der Strasse lungern Aborigines herum. Ansonsten ist sie wie 'tot'. Uns ist die Stadt nicht geheuer! Wir uebernachten auf dem Campingplatz und treffen dort alle Sicherheitsvorkehrungen! Morgens suchen wir eine Autowerkstatt auf. Die 1. Werkstatt (Toyota) weist uns ab, ihr naechster freier Termin ist erst kommende Woche. Wohlgemerkt, wir befinden uns gerade am Anfang der Woche! Juhu, die 2. Werkstatt, Wyatt Mechanics, will 'Acut' in 2 Stunden inspizieren. Das Ergebnis bzw. die Dauer der Reperatur macht uns sprachlos. Das Differential (das Zentrum) ist kaputt. Das Ersatzteil muss von Adelaide oder Cairns, beide Staedte ueber 2000km entfernt (stellt euch ca. die Entfernung Muenchen - Madrid vor, ich kann auch falsch liegen), hierher transportiert werden. Wenn wir Glueck haben, kann Acut noch am Freitag repariert werden, ansonsten erst Anfang der naechsten Woche. Mit Alice Springs wird aufgrund schlechter Erfahrungen nicht mehr verhandelt. Tolle Aussichten, unsere Stimmung am Boden, es ist zum Heulen. Wir denken sogar daran 'Acut' zu verkaufen, der Geldverlust waere allerdings zu hoch! Eine Woche in dieser Stadt wuerde einen Weltuntergang bedeuten!!!! Was soll man da tun??? Eine so haessliche und trostlose Siedlung gibt es nirgends auf der Welt. Zumindest faellt mir nichts Vergleichbares ein! Auf eigene Faust versuchen wir schneller an ein "dif-center" zu gelangen. Gleich beim ersten Anlauf sind wir erfolgreich. Bei der Toyota-Werstatt, die uns morgens abgewiesen hat, kuemmert sich ein KFZ-Mechaniker ruehrend um uns. Zufaellig steht ein altes Toyota-Tarago Wrack im Outback, ca. 1 Stunde von Tennent Creek entfernt, mit einem funktionierenden "dif-center". Wir atmen auf und sind uebergluecklich. Der Mechaniker von Wyatt schleppt das Toyota Wrack im Outback ab und repariert noch am selben Tag 'Acut'. Seine Frau meinte, wir haben gerade einen Sechser im Lotto gehabt. Glueck im Unglueck! In einem Gespraech mit dem Wyatt-Ehepaar erfahren wir einige Gruende, warum die Australier auf die Aborigines nicht gut zu sprechen sind, sie teilweise sogar hassen. Der Staat zahlt den Aborigines woechentlich eine angenehme Geldsumme zum ueberleben und stellt ihnen Wohnungen zur Verfuegung, die verwahrlost werden. "Aborigines saufen nur, poebeln die Leute an und stinken". Wir denken, dass die Regierung einen grossen Fehler begeht und begangen hat, indem sie die Aborigines nicht wirklich integrieren. Z.B. sieht man nur weisse an Arbeitsplaetzen (werden Aborigines ueberhaupt Arbeitsplaetze angeboten?) oder Aborigineskinder gehen nicht zur Schule. Das sind nur Spekulationen, dafuer wissen wir viel zu wenig ueber Australien und die Aborigines.
Auf unserer weiteren Fahrt durchs Outback kommen wir an Termitenhuegeln in den unterschiedlichsten Dimensionen vorbei. Warum einige Huegel schmal in die Hoehe gebaut wurden, ist fuer uns nicht besonders klug (Windstoesse?)! Die Landschaft ist jedenfalls voll von ihnen. Wir trauen uns nicht unsere Fuesse dorthin zu bewegen, denn es koennte ja sein, dass wir von Killerameisen ueberfallen werden! Haben wir zuviel Horrorfilme geschaut oder drehen die Phantasien mit uns durch?
Auffallend auf den Weg nach Townsville sind die immer kuerzeren Distanzen zwischen den einzelnen Staedten, von denen keine ausser Charters Towers (ehemalige Goldgraeberstadt, tolle alte Gebaeude) wegen seiner Schoenheit erwaehnenswert ist (Anm.: Markus findet Richmond sehr schoen - wahrscheinlich wegen dem schoenen Wasserspielplatz).


Adelaide

Beach Volleyball Glenelg

Elke bei der Weinprobe

Barossa Valley

Sunset Quorn

Outback (Beweis)

Salzsee

Emus

Coober Pedy

suess?!?

Uluru

Olgas

Sunset Free Camping

kitschig, aber echt!

Elke und Serviceteam

Markus am Abgrund! (Kings Canyon)

Devil Marbles

Markus in seinem Element (Wasser oder spielen?)

Charters Towers

Mittwoch, 7. Dezember 2005

Von Sydney nach Adelaide

Alle guten Dinge sind drei! Beim 3. Anlauf hat schliesslich die Registration unseres van geklappt und endlich koennen wir mit unserem 'Acut' auf grosse Fahrt gehen. Ueber den Highway geht es in die Hauptstadt Canberra. Eine gute Beifahrerin bin ich weiss Gott nicht, ich fuehl mich so wohl, dass ich nach kurzer Zeit beruhigt einschlafe. Versaeumen kann man auf der Strecke nichts, ueber Kilometer die gleiche Landschaft und gerade aus zu fahren, trau ich Markus zu! Die Infozentren an den Eingaengen der Staedte erweisen sich immer als sehr hilfreich bzgl. Strassenkarten, Campingmoeglichkeiten und Sehenswertem.
Nachdem sich Sydney und Melbourne nicht einigen konnten, wer zur Hauptstadt Australiens wird, hat man sich fuer die Mitte entschieden und Canberra entstehen lassen. Als Stadt ist Canberra nicht prickelnd! Sie ist sehr weitlaeufig, die Parlamentsgebaeude (alt, neu), Denkmaeler und Museen liegen Meilen auseinander. Ein empfohlener Stadtspaziergang wuerde somit Stunden mit viel Leerlauf in Anspruch nehmen und zudem ist es sehr kalt und trueb. Wir fahren das Parlamentsgebaeude an und machen eine kostenlose Fuehrung mit. Ziemlich interessant, die Australier haben fuer alles eine Erklaerung (z.B. Warum ist das Parlamentsgebaeude in den Huegel und nicht auf den Huegel gebaut worden? Warum ist auf dem Staatswappen ein Kaenguru und Emu abgebildet? Warum sind so viele Springbrunnen in dem Gebaeude? Warum ist es so dimensional gross, wie eine Kleinstadt, mit Bank, Post, Fitnesstudio...? u.s.w.). Lohnenswert ist das Nationalmuseum und die Aussicht vom Mount Ainsley (erreichbar in einem halbstuendigen Marsch) auf die Stadt!
Nicht gerade preiswert war der Schluesseldienst, den wir antanzen lassen mussten, weil 'Acut' die Haelfte des Schluessels behalten hatte. Die andere Haelfte hielt Markus in der Hand, "ich kann mir keinen Vorwurf machen, der Schluessel hat sich wie Butter gedreht!" Mit unseren neuen Schluesseln (haben uns gleich Ersatzschluessel mit anfertigen lassen) fahren wir weiter in die Snowy Mountains. Bei der Besteigung des hoechsten Berges in Australien, dem Mount Kosciuszko (ca. 2200m), haben wir mit dem Wetter Pech. Es ist neblig, windig, kalt und es nieselt, und ich weiss nicht mehr genau, weshalb wir nicht weitergefahren sind. Vielleicht hat Markus gedacht, ich brauch 'Auslauf'. Jedenfalls sind wir froh um unsere warmen Klamotten. Seit unserer Ankunft in Australien ist naemlich der Winter zurueck gekehrt. Auf unserem Weg zum und am Gipfel, stellen wir uns die Aussicht vor! Das Wetter meint es beim Abstieg allerdings gut mit uns, blauer Himmel und Sonnenschein innerhalb kuerzester Zeit. Eine tolle und mit riesigen Felsensteinen bedeckte Landschaft entpuppt sich! Der Ausflug hat sich gelohnt. Auf dem alpinen Weg durchqueren wir den Nationalpark und geniessen die schoene Aussicht auf die Bergketten.
Die naechsten ca. 400km fahren wir durch Voralpenlandschaft, leicht bergig, saftig gruen und mit Kuehen. Dann erreichen wir Melbourne. Da wir keine Strassenkarten von Melbourne haben, die Strassen voller Autos sind und wir kaum vorwaerts kommen und kein Informationszentrum finden, fahren wir erst einmal zum beruehmten Vorort am Meer, St. Kilda. Dort hat man einen super Blick auf die Wolkenkratzer der Innenstadt. Das Meer ist voll Kite-Surfer und an der Strandpromenade sind viele Sportler unterwegs.
In Melbourne ist an diesem Wochenende die Hoelle los, Turn-WM und World Aids Day mit Auftritten verschiedener Bands ("Lucid" war genial!). Die Stadt hat auf jeden Fall ihren Reiz! Die Strassencafes an der Uferpromenade sind voll und Menschenmassen stehen um die Strassenkuenstler, die verschiedene Shows bieten.
Kurz bevor es auf die Great Ocean Road geht, werden wir und alle anderen auch am Strassenrand einer Alkohlkontrolle unterzogen. Gut organisiert von der Polizei! Am naechsten Tag koennen wir auf der Titelseite in der Zeitung lesen, mit wieviel Promille einige Leute unterwegs waren. Wir haetten nicht gedacht, dass solche Dinge so wichtig sind, dass sie auf der Titelseite Platz finden! Das ist Australien! (Markus hatte uebrigens 0,0% - es war sein erstes mal Blasen ;-))
Die Great Ocean Road wird ihrem Ruf gerecht als eine der schoensten Strassen der Welt. Kurvenreich, landschaftlich spektakulaer zieht sie sich an den felsigen Landzungen und an den Raendern senkrecht abfallender Klippen entlang. Hier begegenen wir unseren ersten Kaengurus (auf der Suche nach einer Uebernachtungsmoeglichkeit gelangen wir zufaellig auf dem Fussballplatz in Anglesea und da 'grassen' etliche von diesen riesigen hupfenden Dingern) und Koalabaeren (im Cape Otway National Park haengen die knuddeligen Baeren faul im Baum). Ein geniales Naturwunder sind die Felsen im Wasser, die durch die Erosionskraefte des Meeres geschaffen wurden. Anstrengend bzw. ermuedend ist nur das staendige rein und raus ins Auto, um die verschiedenen Touristenpfade zu den twelve apostles, Loch Arch, London Bridge, etc. abzulaufen. Da alles sehr touristisch ist, begegnen wir staendig den selben Gesichtern, und lernen somit die Oesterreicher Margit und Fridolin kennen.
An der Kuestenstrasse entlang fahren wir nach Adelaide. Landschaftlich wunderschoen! Wir legen verschiedene Stopps ein wie z.B. in der kleinen Stadt Port Fairy (hier wandern wir zum Leuchtturm und an der Kueste und den Sandduenen zurueck),Cape Bridgewater (geniale Spaziergaenge an der Steilkueste entlang zu Seeloewenkolonie. Fuer uns zu lang, weil wir nach Markus 'km' fahren muessen und noch so viel Kueste sehen werden) und Beachport (scenic drive an der Kueste entlang plus sonnen).


Canberra

1. Feuer mit guten Steaks!

Mt. Kosciuszko

nochmal!

Hume Lake

unsere Wohnung

Melbourne - St. Kilda

Melbourne Australien Open

Kaengurus auf dem Fussballplatz

Great Ocean Road

12 Apostel

Loch Arch

Acut

Koala

Dienstag, 6. Dezember 2005

Sydney - "fuehlt euch wie zu Hause!"

Luxus erwartet uns nach langem im Sydney. Wir werden am Flughafen von Marcel, einem Freund von Markus, abgeholt. Fuer die naechsten Tage wohnen wir bei ihm und seiner Freundin Jeannine in Maroubra Beach. "Fuehlt Euch wie zu Hause" nehmen wir uns zu Herzen, anstatt geplanter drei Uebernachtungen bleiben wir ungewollte acht - wieso, weshalb, warum siehe Autosuche! Es faellt uns allerdings nicht schwer in Maroubra Beach laenger zu bleiben, es sind nur 50m zum Strand, es ist eine ruhige und attraktive Gegend mit einigen Sportmoeglichkeiten und wir haben klasse Gastgeber, die uns auch in brenzligen Situationen mit Rat und Tat zur Seite stehen! Sydneys Sehenswuerdigkeiten werden erstmals vernachlaessigt, im Vordergrund steht die 'Autosuche'.
Sicherlich lassen wir uns nicht das Herzstueck von Sydney entgehen, den Hafen Circular Quay, die beruehmte Oper und die maechtige Harbour Bridge. Den Strassenpromenaden und dem Pier entlang herrscht Betriebsamkeit und die Lokalitaeten und Gruenflaechen sind gut besucht. Die sportbegeisterten Australier sind nicht zu uebersehen. Ueberall in der Innenstadt, in Parks und an der Oper vorbei wird gewalkt oder gejoggt. Sydney hat ein tolles Flair, nicht umsonst ist sie eine der schoensten Staedte der Welt. Einen Vorgeschmack auf Sylvester in Sydney erleben wir bei der Superstarentausscheidung 'Australia Idol' an der Oper. Ein spektakulaeres Feuerwerk huellt den Himmel und die Oper in die verschiedensten Farben!
Mit der Faehre fahren wir an der Kueste mit den vielen Buchten und wunderschoenen Wohngegenden Sydneys entlang. Einen Halt legen wir an der Watson Bay ein. Dort wandern die traumhafte Kueste entlang und verpassen bei dem vielen Schoenen die letzte Faehre.
Unseren ersten Buschwalk erleben wir im Royal National Park, suedlich von Sydney nach einer halbstuendige Autofahrt. Wir machen die erste, leider nicht die letzte Bekanntschaft mit der australischen Fliege. Ganz schoen hartnaeckige und unangenehme Biester! Wieso diese kleinen schwarzen Fliegen eine Daseinsberechtigung haben und wozu sie dienen, ist schon fraglich! Das einzig gute, was ich ihnen abgewinnen kann, ist dass sie nicht stechen!!! Ansonsten schwirren sie uns im Gesicht, an den Augen und in allen moeglichen Loechern (Nase, Ohren) herum oder machen es sich scharenweise auf unseren Ruecken bequem. Haende fuchtelnd wie zig andere auch, versuchen wir uns die kleinen Quaelgeister vom Leibe zu halten. Trotzdem ist unser Spaziergang an der Steilkueste wahnsinnig schoen und lohnenswert!
Eigentlich haben wir doch recht viel von Sydney gesehen! Unsere Autosuche verschlaegt uns zudem an viele Orte: Kings Cross (Backpacker-Automarkt), Parramattra (Haendler) und Bonnyrigg Height (privat) - das manch Australier noch nicht gesehen hat! Die Autosuche gestaltet sich doch schwieriger als erwartet. Dazu kommt, dass wir nicht wissen, was wir wollen und wie wir die naechsten 2,5Monate gestalten wollen. Reicht uns ein Ford Falcon, ein van (Kleinbus) oder ein Jeep mit Allradantrieb? Wollen wir 2,5Monate in Australien bleiben oder noch einen Abstecher auf die Solomonen machen? Wir entscheiden uns in Australien zu bleiben (Unruhen auf Solomonen) und mit einem van die australischen Strassen unsicher zu machen. Nach einigen Probefahrten von Backpacker-vans, werden wir nicht fuendig. Entweder ist die Lenkung oder Kupplung schwer zu betaetigen, der Motor ueberlaut oder der Preis nicht in unserem Budget. Was nun? Wir suchen ueber Internet und Zeitung, telefoniern und waelzen den Stadtplan. "Leider schon verkauft" bekommen wir oefters zu hoeren. Wir muessen der bitteren Wahrheit ins Auge schauen, die Australier bzw. ein van wartet nicht auf uns!!! Nach mehreren Erfolgsmeldungen machen wir uns zur ersten Besichtigung nach Bonnyrigg Height, in der Naehe von Cabramatta, auf. Ein blauer Toyota Tarago, Baujahr 86, wartet auf uns. Ausser kleinen Macken, verstaendlich bei diesem Alter, ist er gut in Schuss und faehrt 1a. Auf einen Preis koennen wir uns schnell einigen und schon sind wir stolze Besitzer einer alten Karre, der wir in Deutschland bestimmt keine Beachtung geschenkt haetten. In Australien sind diese fast schon antiken Fahrzeuge in vieler Haende und haben anscheinend einen hohen Stellenwert! Unser neues Zuhause richten wir noch mit Campinguntensilien (Kocher, Geschirr, Kuehlbox, aufblasbare Luftmatratzen, Stuehle…) ein und zum Schluss muessen wir es nur noch auf unseren Namen registrieren, das kein Problem darstellen sollte! Leider wurden wir am ersten Tag wieder nach Hause geschickt, weil wir die 'driver licence' von Marcel und einen schriftlichen Schrieb von ihm benoetigen, dass wir bei ihm wohnen. Wozu verstehen wir bis heute nicht, aber alles muss man bei den Australiern auch nicht verstehen! Die Kroenung folgt am zweiten Tag. Die Registration wuerde klappen, staende nicht im Computer unser Fahrzeug als gestohlen. Ja ihr habt richtig gehoert und duerft auch wieder euren Mund zu machen! Somit ging uns auch dieser Tag wieder floeten mit Polizeibesuchen (bei denen sind wir mittlerweilen bekannt) und Telefonaten mit dem vorigen Besitzer. Letztendlich konnte die Angelegenheit geklaert werden und der morgigen Registration stand nun nichts mehr im Wege! Wir sehen alles mal wieder positiv, lieber passieren uns jetzt unangenehme Sachen anstatt waehrend unserer Fahrt!


Maroubra Beach

Australian Idol

Marcel, Jeannine u. Elke

Sydney Oper

Harbour Bridge

Watson Bay

suess!?! - Royal National Park

Fliegen

Unterwegs

Elke und Markus berichten von unterwegs!

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